Hand in Hand

Wenn auf dem Nordenholzer Hof die Speisen serviert werden, blickt das Serviceteam regelmäßig in zufriedene Gesichter.

Einmal im Jahr aber gelingt es, einen besonderen, warmen Glanz in die Augen zu zaubern, und die Mienen der Gäste sind nicht selten verblüfft bis – ja, glücklich: Seit 2013 kochen Michael Niebuhr und sein Team im November für die „Martinstafel“. An fein gedeckten langen Tischen im Gemeindehaus der evangelischen Kreuzkirche in Oldenburg gibt es an diesem Tag knusprige Gans und frischen Rotkohl für Obdachlose.

Inspiriert von einer Aktion des Entertainers Frank Zander in Berlin, etablierten die drei Freunde Rolf Thomas Weber, Thomas Harich und Peter Haver die „Martinstafel“ in Oldenburg. Zunächst als einmalige Veranstaltung geplant, wird sie 2018 bereits zum sechsten Mal stattfinden. Die Resonanz war von Anfang an überwältigend, mehrere hundert Gäste kamen schon zur ersten „Martinstafel“. Als die drei Freunde Michael Niebuhr vor fünf Jahren baten, für die Aktion zu kochen, sagte er sofort zu. „Ich finde es wichtig, diejenigen nicht aus dem Blick zu verlieren, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat. Sie haben es genauso wie alle anderen verdient, ihnen mit Wertschätzung zu begegnen“, betont er.

Der Einsatz am Herd ist sein persönlicher Beitrag dazu. So wie Michael Niebuhr und sein Team sind in jedem Jahr auch verschiedene Musiker vor Ort, die das Abendessen begleiten. „Wir wollten einfach zeigen, dass jeder etwas für Menschen tun kann, denen es nicht so gut geht“, erklärt Rolf Thomas Weber. Er hoffe auf die Symbolkraft der Aktion, ergänzt Thomas Harich. Auch Diakonie, Caritas, Bahnhofsmission und Kirche unterstützen die „Martinstafel“.